Manchmal schaue ich ein von mir gemaltes Bild aus langvergangener Zeit an und es gefällt mir nicht mehr. Es ist mir auch schon passiert, dass ich ein Bild erst vor kurzem gemalt habe und irgendetwas passt mir daran nicht. Es wirkt nicht richtig, die Farbe, das Thema, die Komposition? Ich überlege und schaue und komme nicht drauf an was es genau liegt könnte… Vielleicht ging es dir auch schon mal so?
Für diese Fälle habe ich noch mal 5 Ideen und Denkanstöße aufgelistet, die dein Bild retten könnten. Im Januar schrieb ich bereits einen Blogartikel – da kannst du gerne nachlesen. Dein selbstgemaltes Bild gefällt dir nicht – 7 Rettungstipps https://margit-heuser.de/blog/
1. Sieht nicht richtig aus!
Woher weiß man überhaupt, was „richtig“ und „falsch“ ist und wie man es verstehen kann? Doch gibt es das Wort „falsch“ in der Kunst überhaupt oder ist es eine Auslegungssache?
Ja, in der Kunst kann etwas falsch sein. Das wären dann aber nur Aspekte, die von dem Motiv und dem Stil vorgegeben sind. Beispielsweise muss man, wenn man realistisch zeichnen möchte, beim Zeichnen eines Menschen an die Proportionen und bei Gebäuden an die Perspektive halten. Wenn man diese nicht beachtet, also „falsch“ macht, verlässt man die Ebene des Realismus.
Dazu gehören auch noch Aspekte wie: Licht und Schatten, Vorder- und Hintergrund, etc.
Nein, in der Kunst gibt es kein „falsch“! Alles, was man macht, ist ein Teil des eigenen Stils. Dabei ist es egal, ob man nun Größenverhältnisse nicht einhält, Farben anders setzt oder was auch immer. Es hängt immer von der Stilrichtung ab, die man erzeugen will. Will man ein expressionistisches Bild machen, so kann man keine Fehler anhand von Realismus oder Konstruktivismus begründen. Das sind vollkommen unterschiedliche Stilrichtungen.
Hast du diese Punkte beachtet, kannst du dich entscheiden, ob du das Wort „falsch“ in den Mund nimmst oder nicht.
2. Also schau dir dein Bild nochmal genau an
Geh weiter weg, komm zurück, um wieder zu schauen und vertraue deinem künstlerischen Auge. Wahrscheinlich wirst du am Ende auf einen bestimmten Bereich fixiert. Versuche zu fühlen, warum. Ist es gut? Oder ist es „falsch“? Oder vielleicht ist es gut, aber eine Nachbarfarbe oder Form fügt eine seltsame Note hinzu?
Wenn du dich entscheidest, dass es falsch ist, versuche herauszufinden, warum.
3. Mache ein schwarz-weiß Foto von deiner Arbeit
Dies klärt die Farbwerte auf und zeigt dir die Kontraste. Du kannst das Bild auch in alle Richtungen drehen oder im Spiegel anschauen. Da gibt es noch einiges zu entdecken und zu klären.
4. Das Problem könnten auch die Farben sein
Wenn zu viele lebendige Farben auf dem Bild sind, gibt es kein Gleichgewicht. In diesem Fall erwäge das Bild etwas zu „beruhigen“. Das geht mit größeren Flächen und zurückhaltenden Farben wie grau, weiß oder schwarz
5. Du hast alles repariert
Gehe nochmal weit weg. Wenn du deine Arbeit aus der Ferne betrachtest, könnte sich die Gesamtkomposition auf einen Blick enthüllen oder alle verbleibenden Probleme klarer aufzeichnen.
Du hast bestimmt schon einige Rettungsideen ausprobiert. Vielleicht magst du sie mit uns teilen?
Ich freue mich drauf.
Die Margit
„Nur aus innig verbundenem Ernst und Spiel kann wahre Kunst entspringen“ Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832